Wer Unternehmer ist und physische Produkte verkauft, der ist ständig auf der Suche nach neuen Wegen mehr Produkte zu verkaufen. Gut, dass es mittlerweile viele Angebote für Online Shop Software gibt, die den online Verkauf wirklich sehr einfach machen.
Ich selbst kaufe regelmäßig als Kunde online ein und freue mich jedes Mal, wenn es einfach geht. Zwar funktionieren Plattformen wie Amazon und Co. sehr gut, in Punkte Design und User Experience können diese Plattformen jedoch nicht wirklich mit individuellen Markenshops mithalten. Deshalb lohnt es sich aus meiner Sicht immer auch den Schritt hin zum eigenen Online Shop zu gehen.
Die Auswahl der richtigen Online Shop Software legt dabei den Grundstein für den spätere Online Shop Erfolg. Unten im Beitrag findest du 5 Online Shop Software Angebote, mit denen jeder Unternehmer schnell und unkompliziert einen tollen Shop erstellen kann.
Die richtige Online Shop Software zu finden erfordert etwas Zeit und gründliche Recherche. Gut, dass sich die meisten Systeme kostenlos testen lassen. Wie so oft im Leben gibt es für jeden Anspruch die passende Lösung. Viele Shop-Lösungen müssen erst noch aufwändig angepasst werden, andere wiederum sind nur bis zu einem gewissen Grad anpassbar.
Wie flexibel es sein soll, hängt also maßgeblich von den eigenen Anforderungen ab. Wer schon vorher weiss, wie z.B. Logistik, Marketing und Zahlungen ablaufen sollen, der kann diese Punkte einfacher bei der Recherche abhaken.
Jede Online Shop Software verkauft nur dann gut, wenn potentielle Kunden deinen Online Shop auch finden. Um das Ziel festzulegen, rechne ich das mal mit folgender Annahme vor:
Nehmen wir mal an, dass 2% aller Besucher in deinem Online Shop einen Kauf abschliessen. Wenn du nur einen Verkauf pro Tag machen willst, brauchst du schon 100 qualifizierte Besucher pro Tag. Je nach Gewinnmarge kann man sich so schnell sein Wunsch-Ziel setzen und per Rückwärtsrechnung überlegen, wohin man gerne möchte. Das Beispiel fortgeführt:
Das muss erstmal geschafft werden, vor allem wenn man bei Null anfängt. An der Stelle wird übrigens der Marktplatz-Effekt von Plattformen übrigens schön deutlich. Plattformen wie Amazon und eBay haben so viel Traffic, dass selbst bei geringer Sichtbarkeit die Chance auf kaufwillige Kunden groß ist. Deshalb sollte die Marktplatz-Strategie von vorn herein mit auf die Agenda.
Wer glaubt, mit einem eigenen Shop ausschliesslich alle Kunden erreichen zu können, der vergibt vermutlich leicht die Chance der Plattform-Effekte von bekannten Namen wie Amazon, eBay und DaWanda.
Unabhängig von der gewählten Online Shop Software empfehle ich die Streuung der Verkäufe auf verschiedene Kanäle. Das erhöht die Chance auf Reichweite und reduziert das Risiko (falls ein Kanal mal weg bricht, z.B. durch eine Abstrafung durch Google).
Marktplätze kosten zwar Gebühren (bei Amazon z.B. 15%), dafür spart man aber auch eine Menge Marketing Aufwand und profitiert von vollautomatisierten Prozessen. Wer seine Päckchen selbst verschickt, der hat darüber auch die Möglichkeit neue Kunden zu erzeugen und mit In-Packaging Kommunikation - z.B. in Form von Flyern - auf das Angebot aufmerksam zu machen.
Zu den bekanntesten Marktplätzen in Deutschland gehören Amazon und eBay. Für Selbstgemachtes sind Etsy und DaWanda zu empfehlen und für Mode Zalando und About You. Unabhängig davon solltest du aber auch die Augen nach Nischen-Plattformen offen halten. Häufig ist die Kundschaft dort so konzentriert, dass der geringere Traffic durch höhere Conversions zumindest ein Stück weit ausgeglichen wird.
Mit dem Wissen, dass Marktplätze durch grosse Reichweite punkten, wird die Herausforderung selbst Kunden in den eigenen Online Shop zu holen schon sichtbar. Unabhängig von der gewählten Online Shop Software liegt die Herausforderung - die im Beispiel errechneten 500 Besucher am Tag zu bekommen - allein bei dir. Langfristig empfiehlt sich eine gute SEO-Strategie für deinen Shop, über die der Traffic günstig danke Suchanfragen rein fliegt. Kurzfristig helfen i.d.R. Performance Kampagnen bei Google Adwords oder Facebook, oder auch Partnerschaften (z.B. Affiliates, denen gut eine Gutschrift für erfolgreiche Vermittlungen erstellst).
Hier wird auch deutlich, dass der Fokus beim Aufbau einer Online Shop Software nicht auf komplexen Conversion Maßnahmen liegen sollten, sondern darin erstmal ein Traffic Grundrauschen zu erzeugen. Conversions können ohnehin erst dann optimiert werden, wenn ein wenig Traffic auf dem Shop da ist.
Die goldene Regel lautet also: Erst Traffic, dann Optimierung!
Das Angebot an Online Shop Software ist mittlerweile recht groß. Hier ist ein Überblick der aktuell bekanntesten Player hierzulande mit einem kurzem Blick auf Vor- und Nachteile. Die Liste hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und darf gerne in den Kommentaren ergänzt werden:
Jimdo ist ein Hamburger Unternehmen und als Anbieter eines einfachen Homepage Baukastens groß geworden. Wer mit einem Shop bis 15 Produkte zufrieden ist, der kann bereits für 5€ pro Monat eine fertige Komplettlösung nutzen, inkl. Domain.
Vorteile:
Nachteile:
WooCommerce ist das Gegenstück zu Jimdo, was die Flexibilität angeht. WooCommerce ist keine in sich geschlossene Online Shop Software, sondern ein kostenloses Plugin für Wordpress.
Vorteile:
Nachteile:
Im Gegensatz zu Jimdo hat sich VersaCommerce aus Hannover ausschliesslich das Thema Shops auf die Fahne geschrieben. Das System zeigt sich flexibel, erweiterbar und ermöglicht sogar beliebige Shopify Templates zu installieren. Ab 25€ pro Monat kann VersaCommerce genutzt werden.
Vorteile:
Nachteile:
Shopware wird ebenfalls in Deutschland entwickelt und richtet sich eher an anspruchsvollere E-Commerce Händler. Vermutlich etwas überdimensioniert für jemanden, der gerade erst anfängt.
Shopware bietet zwar auch eine kostenlose Community Edition an, der riesen Partner-Agentur-Netzwerk deutet aber klar darauf hin, wohin die Reise gehen kann. Die Online Shop Software ist sehr flexibel, erfordert dafür aber eine höhere Einmal-Investition von 1295€ im Professional Tarif. Die Hauptkosten dürften jedoch durch die Agentur entstehen, die die Anpassungen macht.
Vorteile:
Nachteile:
Shopify ist das US-Pendant zu VersaCommerce und mit 200 Mio Dollar Umsatz 2015 bereits ein etabliertes Unternehmen. Das merkt man auch, wenn man sich bei Shopify anmeldet. Alles läuft, alles in rund, keine Anzeichen von "Startup Problemchen". Die Online Shop Software richtet sich sowohl an Einsteiger, als auch an anspruchsvolle Kunden. Das Unternehmen aus den USA überzeugt mit vielen tollen Integrationen und sehr einfacher Handhabung. Wer Shopify in Deutschland nutzen will, muss jedoch selbst ein wenig Hand anlegen.
Vorteile:
Nachteile:
Supr ist ebenfalls ein deutsches Unternehmen, was mittlerweile unter dem Dach des Payment Anbieters Wirecard angeboten wird.
Wer auf den Seiten von Supr stöbert, erkennt direkt, dass es dem Team um Design und Ästhetik geht. Aber auch funktional muss ich das Online Shop System nicht verstecken.
Vorteile:
Nachteile:
Online Shop Systeme gibt es fast schon wie Sand am Meer. Für jeden ist etwas dabei und der Einstieg kann wirklich sehr einfach sein. Wer heute online verkaufen will, der braucht weder Programmierkenntnisse, noch grosse Summen, um zu starten.
Meine Empfehlung ist es, sich vorher bereits mit den Erweiterungsmöglichkeiten auseinander zu setzen und zu prüfen, was wo geht und was nicht. Bei Angeboten, die ausserhalb der EU enwickelt werden, sei unbedingt empfohlen sich darum zu kümmern, den Shop rechtskonform zu machen. Wär schade, wenn der Erfolg einen Dämpfer durch blöde Abmahnungen bekommt.
Welche Online Shop Software nutzt du, bzw. würdest du empfehlen?
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