28.01.2022

Die Pandemie und das IT-Business: „Neue Kunden habe ich noch nie persönlich getroffen.“

FastBill Redaktion
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Unternehmertum, Finanzen und Buchhaltung
Die Pandemie und das IT-Business: „Neue Kunden habe ich noch nie persönlich getroffen.“

Zusammenfassung

In diesem Artikel stellen wir die Antworten unserer Community vor, die wir zum Pandemiejahr 2021 befragt haben. Zudem geben wir eine Übersicht über die Herausforderungen im Jahr 2022.
3 Minuten Lesezeit

Was du erfährst

  • Warum sich Pandemie auf die IT-Branche oft positiv ausgewirkt hat
  • Wie durch die zusätzliche Digitalisierung neue Chancen entstanden
  • Warum das ortsunabhängige Arbeiten eine wirtschaftliche Herausforderung darstellt

Wie war eigentlich das zweite Pandemiejahr, 2021, für dich beruflich? Hast du etwas gelernt? Und welche Herausforderung siehst du 2022?

Das haben wir unsere Community Ende des Jahres gefragt und ein paar schöne Antworten bekommen – vor allem aus der IT-Branche. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal für die Teilnahme!

Es ist nicht ganz überraschend, dass Unternehmer aus der IT während der Pandemie besser weggekommen sind als beispielsweise solche, deren Geschäftsmodelle auf Präsenz beruhen. Die Auswirkungen der Pandemie auf die IT-Branche beschrieben die meisten in unserer Umfrage daher als marginal oder sogar als positiv.

Durch die zwangsweise zusätzliche Digitalisierung wären sogar neue Chancen entstanden, schreibt ein Teilnehmer: „Projekte sind auch rein online durchführbar, so habe ich neue Kunden noch nie persönlich getroffen. Einfacher ist es trotzdem face to face und ich arbeite so auch lieber.“ Dem pflichtet auch Reza Nazarian, Freiberufler in der IT-Beratung bei. Obwohl die Pandemie keine wirtschaftlichen Auswirkungen für ihn hatte, sieht er es doch als Herausforderung für 2022 Kundenbeziehungen rein online zu pflegen. Und diese Distanz betrifft ja nicht nur Kunden. „Auch gute Verhältnisse zu neuen Kollegen sind im Homeoffice nur schwer aufzubauen.“ so Nazarin. Das würden die neuen Kollegen vermutlich sofort unterschreiben. Remote-Einarbeitungen gehören derzeit in vielen Branchen zu einer neuen Aufgabe, die überlegt gemeistert werden muss. Auch der Support muss remote künftig besser sichergestellt werden. "Eine gut eingerichtete Fernwartung wird wichtiger", sagt Matthias Baumann. Dass der Bedarf an solchen Dienstleistungen gestiegen ist, bestätigt auch Marco Uras von IT Service Uras. Zudem würden mit der vermehrten Remote-Arbeit weitere Sicherheitsrisiken auf Unternehmen zukommen, das müssten IT-ler im Blick behalten, schrieben mehrere.

Das neue ortsunabhängige Arbeiten wird auch als wirtschaftliche Herausforderung für 2022 gesehen: Der Preisdruck durch Anbieter aus dem Ausland könnte steigen, befürchtet ein Umfrageteilnehmer: „weil es egal ist, ob man digital mit jemand aus der DACH-Region oder aus Osteuropa arbeitet (bis auf die Sprache).“

Eine weitere wirtschaftlich interessante Beobachtung aus dem IT-Bereich ist, dass Kunden für den Wechsel von Präsenz-Arbeit zu Remote-Arbeiten teilweise einen Rabatt von ca. zehn Prozent verlangen.

Auch wenn alle Umfrageteilnehmer aus der IT-Branche sich einig waren, dass 2021 gut gelaufen ist, sehen doch die meisten die allgemeine wirtschaftliche Lage als Herausforderung für 2022. Kunden müssten natürlich auch langfristig Geld für IT-Projekte haben. Und die Sorge ist nicht unbegründet. Schließlich wirkt es sich früher oder später auch für die IT negativ aus, wenn die beauftragenden Branchen zu kämpfen haben. Das sieht auch Carsten Tauber von GREATsolution als Herausforderung „Smarte digitale Komplettlösungen für Kunden werden 2022 gebraucht. Dabei muss aber auch die finanzielle Absicherung der Projekte (Anzahlungen, Zwischenrechnungen) sichergestellt werden - weil Liquidität meiner Ansicht nach generell in allen Branchen leiden wird.“